Räder und Reifen

 

Räder, Reifen

Nur Räder und Reifen gleicher Bauart, gleichen Fabrikates und gleicher Ausführung verwenden.

Über erprobte und freigegebene Sommer- und Winterreifen erteilt jede MERCEDES-BENZ Service-Station Auskunft. Lassen Sie sich bitte dort auch in allen die Räder und Reifen betreffenden Fragen beraten.

Werden andere Scheibenräder als die für Ihren Fahrzeugtyp freigegebenen montiert, kann der Abstand (Freigang) zur Bremsanlage nicht ausreichend sein. Nacharbeiten an Bremsanlage und Scheibenrädern sowie die Verwendung von Distanzscheiben sind nicht zulässig.

Nur Reifen und Scheibenräder gleicher Bauart, gleichen Fabrikates und gleicher Ausführung verwenden.

Es ist unbedingt zu beachten, daß auf die Scheibenräder nur solche Reifen montiert werden, die für diese Scheibenräder passen.

Einzeln neu angeschaffte Reifen auf die Vorderräder montieren. Bei Reifenerneuerung Reserverad als Laufrad einbeziehen, wenn der Reifen neu ist und die gleiche Ausführung verwendet wird. Wir empfehlen, neue Reifen auf einer Strecke von ca. 100 km mit mäßiger Geschwindigkeit einzufahren.

Bei neuen Scheibenrädern müssen die Radschrauben nach 100 bis 500 km nachgezogen werden. Anziehdrehmoment 110 Nrn.

Um Schäden an den Ventilen zu vermeiden, darf bei Fahrzeugen mit Stahlblech-Scheibenrädern nur mit montierten Radblenden gefahren werden.

Bereifung siehe „Technische Daten".

Winterreifen mit vorgeschriebener Laufrichtung: Die Laufrichtung ist durch einen Pfeil auf der Seitenwand des Reifens gekennzeichnet und unbedingt einzuhalten.

Bei der Verwendung von runderneuerten Reifen raten wir zur Vorsicht. Runderneuerte Reifen werden von uns nicht erprobt und nicht freigegeben. Durch unterschiedliche Reifenunterbauten und die in der Regel unbekannte Vorgeschichte dieser Reifen können Verschlechterungen im Fahrverhalten und in der Fahrsicherheit auftreten.


Laufräderumsetzen:

Die Räder können je nach Abnutzungszustand der Reifen unter Beibehaltung der Laufrichtung umgesetzt werden. Das Umsetzen muß jedoch vor einer deutlichen Ausbildung des charakteristischen Abnutzungsbildes der Reifen (vorne Schulterabnutzung, hinten Mittenabnutzung), erfahrungsgemäß zwischen 5 000 und 10 000 km, vorgenommen werden, da sich sonst die Fahreigenschaften verschlechtern.

Reifenschäden, wie sich lösende Lauffläche, Stollenausbrüche usw., können durch schleichenden Luftverlust (zum Beispiel infolge Nagelschadens) auftreten. Deshalb ist es wichtig, den Reifen-Luftdruck (auch des Reserverades) regelmäßig, mindestens alle 14 Tage, zu kontrollieren. Bei der Reifen-Luftdruckkontrolle ist zu beachten, daß warme Reifen einen höheren Druck aufweisen als kalte Reifen, siehe Reifen-Luftdrucktabelle.

Bei ständig abfallendem Reifen-Luftdruck muß der Reifen unbedingt auf Fremdkörper, das Scheibenrad und das Ventil auf Dichtheit untersucht werden.

Nur original MERCEDES-BENZ Radschrauben verwenden! Für Leichtmetall-Scheibenräder sind längere Schrauben erforderlich als für Stahlblech-Scheibenräder (siehe Abbildung Seite 66).

Bei jedem Umsetzen der Laufräder und bei jeder Unterbodenwäsche Scheibenrad-Innenseiten gründlich reinigen.

Verbeulte, verbogene oder verrostete Scheibenräder führen zu Luftverlust und verursachen Reifenwulstschäden. Deshalb die Scheibenräder regelmäßig auf Schäden überprüfen. Verrostete Stahlblech-Scheibenräder entrosten und nachlackieren.

Die Felgenhörner von Leichtmetall-Scheibenrädern müssen vor jeder Reifenmontage auf Verschleiß geprüft werden. Eventuelle Gratbildung entfernen.





Radschrauben beachten!

1 Nur für Leichtmetall-Scheibenrad

2 Nur für Stahlblech-Scheibenrad

3 Nur für Leichtmetallrad mit Diebstahlsicherung

4 Zwischenstück




Radwechsel

1. Feststellbremse betätigen.

2. Bei mechanischem Getriebe den 1. oder den Rückwärtsgang einlegen, bei automatischem Getriebe den Wählhebel in Stellung „P" bringen.

3. Das Fahrzeug mit Keilen oder ähnlichem gegen Abrollen sichern: Am Berg an beiden gegenüberliegenden Rädern (bergabwärts); auf ebener Straße jeweils vor und hinter dem gegenüberliegenden Vorderrad.

4. Radblende mit beiden Händen abziehen.

  1. 5.Die Radschrauben mit Hilfe des Kombi-Schlüssels lösen, aber noch nicht ganz

    herausschrauben.

6. Schutzkappe aus dem Wagenheber-Einsteckrohr herausziehen. (Wagenheber-Einsteckrohre befinden sich hinter den Radläufen der Vorderräder und vor den Radläufen der Hinterräder.)

7. Den Einsteckbolzen des Wagenhebers bis zum Anschlag in das Einsteckrohr einschieben. Den Wagenheber so ansetzen, daß er - auch an Steigungen - immer lotrecht steht. Wagen anheben, bis das Rad vom Boden abgehoben hat.

8. Jetzt Radschrauben ganz herausschrauben und so ablegen, daß das Gewinde vor Sand, Schmutz u. ä. geschützt ist. Leichtmetall-Scheibenrad: Beim Herausdrehen der letzten Radschraube darauf achten, daß das Rad nicht kippt - Lackbeschädigungen am Rad!

9. Rad abnehmen.

10. Leichtmetall-Scheibenrad: Den Zentrierbolzen, der dem Reserverad beigelegt ist, in die obere Gewindebohrung ein­schrauben.

11. Den Wagenheber so einstellen, daß das Rad aufgeschoben werden kann, ohne daß es angehoben werden muß.

12. Das Rad aufschieben (Reifen­entil nach unten) und andrükken. Die Radschrauben ein­schrauben und leicht anziehen. Nur die zu den Scheibenrädern passenden Radschrauben verwenden.

Leichtmetall-Scheibenrad: Beim Hineindrehen der ersten Radschraube darauf achten, daß das Rad nicht kippt - Lackbeschädigungen am Rad! Zentrier­bolzen herausschrauben und die letzte Radschraube einsetzen.

13. Wagen ablassen. Wagenheber abnehmen und Schutzkappe in das Wagenheber-Einsteckrohr drücken. Die fünf Schrauben gleichmäßig, jeweils eine überspringend, festziehen. Bei neuen Scheibenrädern müssen die Radschrauben nach 100 bis 500 km nachgezogen werden. Anziehdrehmoment 110 Nrn.



14. Radblende anbringen:

Zuerst das Reifenventil in die dafür vorgesehene Öffnung einführen und die Radblende an dieser Stelle gegen das Felgenhorn drücken. Dann die Radblende gegenüber dem Ventil andrücken (nicht schlagen), bis diese einrastet. Beim Aufdrükken der Radblende darauf achten, daß die Haltenocken in das Scheibenrad eingeführt werden.

15. Reifen-Luftdruck richtigstellen.


Reifen-Luftdruck

Eine Tabelle (siehe in der Tankklappe oder letzte Seite) gibt den Luftdruck an, der bei Sommer- und Winterreifen sowie bei verschiedenen Betriebsverhältnissen erforderlich ist.

Achtung!

Der Reifen-Luftdruck ändert sich pro 10° C Lufttemperatur-Wechsel um ca. 0,1 bar. Dies ist bei Luftdruckkontrollen in Räumen zu beachten -besonders im Winter.

Beispiel:

Raumtemperatur = ca. +20° C Außentemperatur = ca. 0° C Einzustellender Luftdruck = vorgeschriebener Luftdruck +0,2 bar.

Die für geringe Belastung angegebenen Reifen-Luftdrücke sind Mindestwerte, die einen guten Fahrkomfort ergeben. Der höhere Reifen-Luftdruck für hohe Belastung ist auch bei geringer Belastung des Wagens fahrtechnisch günstig und durchaus zulässig. Der Abrollkomfort wird jedoch etwas geringer.

Beim Fahren erhöht sich in Abhängigkeit von Fahrgeschwindigkeit und Belastung die Reifentemperatur und damit auch der Reifen-Luftdruck. Deshalb sollen Korrekturen am Reifen-Luftdruck normalerweise nur bei kalten Reifen vorgenommen werden. Bei warmen Reifen darf eine Korrektur nur dann erfolgen, wenn die aus der Tabelle ersichtlichen Werte unter Berücksichtigung des jeweiligen Betriebszustandes unterschritten sind.