Fahrhinweise
Fahrhinweise
Servo-Unterstützung
Solange der Motor nicht läuft, fehlt die Servo-Unterstützung für die Betriebsbremse und die
Servo-Lenkung. Beachten Sie, daß in diesem Fall eine erheblich höhere Kraft zum Bremsen
und eine größere Kraft zum Lenken erforderlich ist.
Motorlaufstörungen
Fahrzeuge mit Benzinmotor und Katalysator
Bei unregelmäßigem Motorlauf (zum Beispiel bei Zündaussetzern) kann unverbrannter
Kraftstoff in den Katalysator gelangen und dort thermische Schäden verursachen. Treten
Zündaussetzer auf, darf der Motor nur kurzzeitig mit geringer Last (wenig Gas) betrieben
werden. Die Ursache unverzüglich in einer Mercedes-Benz Service-Station beheben lassen.
Reifen
Fahren Sie die Reifen nicht zu weit ab; unterhalb einer Profiltiefe von 3 mm beginnt die
Haftung auf nasser Fahrbahn stark nachzulassen.
Die Haftung der Reifen ist je nach Witterung bzw. Fahrbahnbelag stark unterschiedlich.
Wichtig ist die Einhaltung des vorgeschriebenen Reifen-Luftdrucks. Dies gilt insbesondere,
wenn an die Reifen hohe Anforderungen (zum Beispiel hohe Geschwindigkeiten, hohe
Zuladung, hohe Außentemperaturen) gestellt werden.
Aquaplaning
Je nach Wasserhöhe auf der Fahr bahn kann trotz voller Reifenprofiltiefe und niedriger
Geschwindigkeit Aquaplaning einsetzen. Bei Regen Spurrillen meiden und vorsichtig
bremsen.
Reifenhaftung
Wenn das Fahrzeug auf trockener Fahrbahn bei einer bestimmten Geschwindigkeit noch voll
beherrsch bar ist, dann muß auf nasser oder vereister Fahrbahn die Geschwindigkeit
entsprechend vermindert wer den, um die gleiche Fahrsicherheit zu erreichen.
Bereits bei Temperaturen um den Gefrierpunkt dem Straßenzustand besondere
Aufmerksamkeit widmen.
Hat sich auf der Fahrbahn Eis (zum Beispiel durch Nebel) gebildet, entsteht beim Bremsen
schnell ein leichter Wasserfilm auf dem Eis, der die Haftung der Reifen ganz erheblich
herabsetzt. Bei dieser Witterung besonders vorsichtig fahren, lenken und bremsen.
In der Wintersaison sind M + S-Gürtelreifen empfehlenswert. Bei Glatteis und Schneeglätte
können sie den Bremsweg gegenüber Sommerreifen reduzieren. Der Bremsweg ist jedoch
immer noch lang im Verhältnis zu dem Bremsweg auf nasser oder trockener Straße.
Bremsen
Auf langem und steilem Gefalle die Bremsen durch Einlegen eines kleineren Ganges (bei
automatischem Getriebe Wählhebelstellung ,,3" oder „2") entlasten. Dadurch wird eine
Überhitzung der Bremsen vermieden und der Verschleiß der Bremsbeläge ist geringer.
Nach einer hohen Beanspruchung der Bremsen ist es vorteilhaft, das Fahrzeug nicht sofort
abzustellen, sondern noch kurze Zeit weiter zufahren, damit sich die Bremsen durch den
Fahrtwind schneller abkühlen.
Wenn bei starkem Regen längere Zeit ohne zu bremsen gefahren wurde, kann es
vorkommen, daß der erste Bremsvorgang etwas verzögert ein setzt und erhöhte Fußkraft
erfordert. Deshalb größeren Abstand zum Vordermann einhalten.
Um Korrosion an den Bremsscheiben zu vermeiden, sollte das Fahrzeug vor dem Abstellen
nach einer Fahrt auf nasser Fahrbahn, besonders, wenn Auftaumittel gestreut wurden, spürbar
abgebremst werden, damit die Bremsscheiben durch Erwärmung abtrocknen.
Wird aufgrund der Einsatzbedingun gen des Fahrzeuges (zum Beispiel Stadtbetrieb) die
Bremsanlage nur mäßig beansprucht, dann sollten Sie sich von deren Wirksamkeit durch
gelegentliches stärkeres Bremsen aus höherer Geschwindigkeit über zeugen (Blockieren der
Räder vermeiden und auf andere Verkehrs teilnehmer achten!). Dadurch wird auch eine
bessere Griffigkeit der Bremsbeläge erreicht.
Leuchtet die Bremsenkontrolleuchte im Kombi-Instrument bei gelöster Feststellbremse auf,
dann ist zu wenig Bremsflüssigkeit im Ausgleichbehälter.
Verschleiß der Bremsbeläge oder Undichtheit der Anlage kann die Ursache für fehlende
Bremsflüssig keit im Ausgleichbehälter sein.
Die Bremsanlage umgehend in einer MERCEDES-BENZ Service-Station überprüfen lassen.
Nur die von uns freigegebenen Bremsbeläge einbauen! Der Einbau nicht freigegebener
Bremsbeläge kann das Bremsverhalten des Fahr zeuges so ungünstig beeinflussen, daß die
Sicherheit wesentlich beeinträchtigt wird.
Fahrhinweise bei Winterglätte
Wichtigste Regel bei Winterglätte ist, gefühlvoll zu fahren und abrupte Beschleunigungs-,
Brems- und Lenkmanöver zu vermeiden.
Wenn das Fahrzeug zu schleudern droht, auskuppeln bzw. bei automatischem Getriebe
Wählhebel in Stellung ,,N" legen. Durch entsprechende Lenkkorrekturen versuchen, das
Fahrzeug unter Kontrolle zu halten.
Soweit es die Verkehrssituation zuläßt, nur so bremsen, daß die Räder nicht mehr als
Sekundenbruchteile blockieren, da sonst das Fahrzeug seine Lenkfähigkeit verliert (Fahr
zeuge mit Anti-Blockier-System siehe Seite 53).
Streusalze können die Bremswirkung nachteilig beeinflussen. Zur Erzielung der gewohnten
Bremswirkung kann daher eine größere Betätigungskraft notwendig sein. Wir empfehlen des
halb, die Bremse bei längeren Fahrten auf salzgestreuten Straßen mehrmals zu betätigen.
Dadurch kann eine durch Streusalzeinfluß herabgesetzte Bremswirkung wieder normalisiert
werden. Voraussetzung ist, daß dies ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer möglich
ist.
War das Fahrzeug nach einer Fahrt auf gestreuten Straßen abgestellt, so sollte vor der
Weiterfahrt möglichst bald die Bremswirkung mit der gebo tenen Vorsicht geprüft werden. Bei
deutlichem Abfall der Bremswirkung läßt sich diese durch mehrmaliges Bremsen verbessern.
MERCEDES-BENZ Wartungssystem
Ihrem Fahrzeug wurde ein Wartungs heft beigelegt, in dem alle Wartungs arbeiten aufgeführt
sind, die nach folgenden Kilometerleistungen durch geführt werden müssen:
Laufende Wartung
1 000 - 1 500 km 10000km 20 000 km 60 000 km
Durchsicht bei Pflegedienst alle Wartungsdienst alle Zusatzarbeiten alle
Bei geringer Kilometerleistung des Fahrzeuges ist es erforderlich, den
Wartungsdienst spätestens nach 2 Jahren durchführen zu lassen.
Motoröl- und Filterwechsel
Alle 10 000 km, mindestens einmal jährlich (Herbst) - bei Verwendung von Ganzjahresöl;
sonst mindestens zweimal jährlich (Frühjahr und Herbst).
Diesel: Unter erschwerten Betriebsbedingungen oder bei zu hohem Schwefelgehalt
im Dieselkraftstoff (über 0,5 Gewichts-%) alle 5 000 km durchführen lassen.
Freigegebene Motoröl-Viskositäten siehe Seite 93.
Erschwerte Betriebsbedingungen
Liegen erschwerte Betriebsbedingun gen oder erhöhte Beanspruchung vor, wie
überwiegender Stadt- oder Kurzstreckenverkehr, häufige Gebirgsfahrten, schlechte Straßen
verhältnisse, hoher Staub- und Schlammanfall, Anhängerbetrieb usw., kann es notwendig
sein, Wartungsarbeiten in kürzeren Abständen durchzuführen, zum Beispiel:
Motor: Ölwechsel mit Filterwechsel alle 5 000 km
Automatisches Getriebe: Ölwechsel ohne Filterwechsel alle 30 000 km
Bereifung prüfen
Luftfilter-Einsatz reinigen bzw. erneuern
Besondere Wartungsmaßnahmen
Bremsflüssigkeit ist einmal jährlich, am besten im Frühjahr, zu erneuern.
Vor Beginn der kalten Jahreszeit (in Ländern mit hohen Temperaturen ein mal jährlich) die
Korrosions-/Frost-schutzmittel-Konzentration im Kühl mittel überprüfen lassen. Alle drei Jahre
das Kühlmittel erneuern lassen (siehe „Betriebsstoffe").
Bestätigungen
Lassen Sie sich bitte die durchgeführten Arbeiten im Wartungsheftbestätigen.